Thomas Bucher, Michael Pröttel, Bayerische Hausberge mit Bus und Bahn

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2 Wochen 5 Tage her - 2 Wochen 5 Tage her #21 von Gipfelsammler
Thomas Bucher, Michael Pröttel
Bayerische Hausberge
Das perfekte Wochenende mit Bus und Bahn
Verlag J.Berg , München, 2025, 192 Seiten, 22,99 €

Die Autoren legen hier einen Band vor, der die logische Fortsetzung des 2023 im gleichen Verlag erschienenen Buches "Mit der Bahn in die Bayerischen Berge" darstellt. Zunächst werden 20 Touren von der Nagelfluhkette bis zu den Berchtesgadener Alpen dargestellt. Danach geht es um die Bergsteigerdörfer Kreuth, Sachrang, Schleching, Ramsau und Steinberg und jeweils um zwei bis drei Touren, die dort starten.

Neben recht exakten Beschreibungen finden sich auch stichpunktartig Informationen zu den Gehzeiten an den einzelnen Tourentagen, zu den Ausgangs- und Endhaltestellen und zur Anfahrt sowie zu den Unterkünften und Einkehrmöglichkeiten. Auch Angaben zu den insgesamt zurückzulegenden Wegstrecken und Höhenmetern sind vorhanden. Aber leider nur als Summe. Da wäre unter Umständen eine Aufteilung auf die einzelnen Tourentage hilfreicher gewesen.Schön ist hingegen, dass sich neben weitgehend gelungenen Fotos eine verkleinerte, aber maßstabsgerechte Karte zu den einzelnen Touren findet. Außer bei Tour 7 (Kochel-Benediktenwand-Lenggries). Hier wurde unglücklicherweise die zu Tour 22 (Runde am Hirschberg) gehörende Karte abgedruckt.

Bei den beschriebenen Touren zeigt sich der große Vorteil öffentlicher Verkehrsmittel: Ausgangs- und Endpunkt müssen nicht identisch sein und ermöglichen so Rundtouren und Durchquerungen. Die Auswahl der Touren finde ich weitgehend gelungen, wenngleich man sich schon fragen kann, weshalb die Überschreitung der Nagelfluhkette am Stuiben abgebrochen wird, obwohl nach der ja durchaus spannenden Fortsetzung bis Immenstadt dort ein echter Bahnhof wäre, während das Warten auf den Bus in Bolsterlang kein wirkliches Vergnügen darstellt. Auch die Watzmannüberschreitung ist in meinen Augen nicht unbedingt eine Tour, bei der die Vorteile von Bus und Bahn im Vordergrund stehen.Schön finde ich hingegen, dass teils von den üblichen Wegen abgewichen wird. Da finden sich dann auch  ziemlich exakte Angaben. Ein Beispiel hierfür ist der nicht durchgehend markierte Anstieg zur Lenggrieser Hütte über den Grasleitensteig.

Auch sonst wurde schon recht sorgfältig recherchiert. Mir ist nur aus eigener Kenntnis sofort aufgefallen, dass bei Tour zwei (von Oberstdorf nach Fischen) bei der Gaisalpe angegeben wird, dass diese im Sommer keinen Ruhetag habe. Tatsächlich ist sie im Sommer montags und dienstags geschlossen. Ein vermeidbarer Fehler, aber letztlich nicht so schlimm. Dann geht man halt noch ein dreiviertel Stünderl weiter und kehrt im Tal ein.Insgesamt ist das Buch jedenfalls gelungen und zur Vorbereitung der vorgestellten Touren mit Sicherheit hilfreich. Es bleibt zu hoffen, dass es auch dazu beiträgt, dass künftig noch mehr Bergsteiger ihr Auto stehen lassen und umweltfreundlich anreisen. 

Gipfelsammler

 
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Letzte Änderung: 2 Wochen 5 Tage her von Gipfelsammler. Begründung: Absätze einfügen

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